Hanbo-Jutsu, Selbstverteidigung und Fitness für aktive Menschen
Hanbo-Jutsu (Hanbo = jap. "halber Stock"; Jutsu = jap. u.a. Methode, Fertigkeit) ist eine japanische Kampfsportart, bei der der Hanbo das zentrale Element für die Selbstverteidigung (kurz SV) ist. Zu Deutsch also etwa Stockkampf oder, etwas salopp ausgedrückt, "Stockfuchtelei". Das Kampftraining mit einem Spazierstock war, besonders im 19. Jahrhundert, aus gutem Grund auch in ganz Europa weit verbreitet.
Der Hanbo ist ein Stock, der etwa so lang wie ein Gehstock ist, also 90 bis 100 cm. Einen Stock kann man – wie jeden anderen Gegenstand – auch zur SV verwenden. Stöcke oder stockähnliche Gegenstände, z.B. ein Gehstock, eine Krücke, ein Wanderstab oder Walkingstöcke, aber u.a. auch ein Regenschirm, ein Ast, ein Besenstiel oder eine eingerollte Zeitung, sind äußerst praktische, stockähnliche Hilfsmittel für den Ernstfall. Gegen menschliche Angreifer, aber notfalls auch gegen tierische wie etwa Hunde oder Wildschweine. Ein Stock ist insbesondere für Senioren, die vielleicht nicht mehr mit so viel Kraft punkten können, bestens für die SV geeignet, da in er der Handhabung unkompliziert und effektive Techniken relativ einfach und deshalb schnell erlernbar sind.
Trainingsangebot: Angesprochen sind hier alle Sportler (und solche, die es werden wollen), die neben einer allgemeinen Fitness auch etwas mehr für die Koordination und die Geschicklichkeit tun möchten sowie lernen möchten, sich mit Alltagsgegenständen zu verteidigen. So stellt es auch eine sinnvolle Ergänzung zu jeder waffenlosen Kampfsportart dar. Es geht hier nicht um "maximale" Leistung, sondern darum, den Hanbo quasi als eine Verlängerung des Armes bzw. der Hand und nicht als Fremdkörper wahrzunehmen, um ihn im Ernstfall effektiv einsetzen zu können. Ein Stock (ebenso jeder andere Alltagsgegenstand) kann im Ernstfall für den Verteidiger nämlich gefährlicher werden als der Angriff selbst, wenn dessen Handhabung nicht beherrscht wird. Das Training findet immer unter Beachtung der allgemeinen Werte einer jeden seriös betriebenen Kampsportart statt, u.a.: Respekt, Achtsamkeit, Hilfsbereitschaft und Teamgeist. Obwohl das Hanbo-Jutsu-Training keine Altersbeschränkung kennt, tun sich Kinder bis etwa vierzehn Jahre doch recht oft schwer damit.
Ausrüstung: Anfangs reicht ein normaler Trainingsanzug, später ist ein Gi (Trainingsanzug für ostasiatischen Kampfsport) nötig. Ohne Gi können keine Prüfungen abgelegt werden. Auch ist ein Gi sinnvoll beim Kontakttraining. Außerdem wird ein glatter, ca. 90 bis 100 cm langer Stock mit gerundeten Enden und ohne Spitzen (Durchmesser je nach Handgröße i.d.R. zwischen 20 und 35 mm) benötigt. Dieser kann aber auch ausgeliehen oder beim Trainer erworben werden.