Ju Jutsu (JJ) ist die moderne Selbstverteidigung aus der Praxis für die Praxis. Sie ist leicht erlernbar, vielseitig anwendbar und äußerst effektiv. Nahezu alle im JJ entwickelten Elemente stammen aus Sportarten, die sich mit speziellen Gebieten der Selbstverteidigung auseinandersetzen und diese perfektioniert haben. Neben den Grundelementen Bewegungsformen, Falltechniken, Abwehrtechniken, Schläge, Tritte und Stöße sind ebenso Wurf-, Würge-, Hebel-, und Nervendrucktechniken sowie Waffenabwehr der unterschiedlichsten Form im JJ vertreten.
Alle Techniken können, je nach Situation und Notwendigkeit, der Situation entsprechend angewendet werden. Dies eröffnet dem Verteidiger stets die Möglichkeit, sich im Rahmen der gesetzlich geforderten Verhältnismäßigkeit zu bewegen.
Zunächst einmal werden technische Abläufe als einzelne Elemente erlernt. Der Sportler setzt diese Abläufe für sich als Kombination individuell zusammen, um sie entsprechend einzusetzen. Hinzu kommen die für das JJ speziell entwickelten Festhalte-, Aufhebe-, Transport- und Nothilfetechniken. Auch die Grundlagen der Konfliktbewältigung und Selbstbehauptung ohne den Einsatz körperlicher Gewalt werden im JJ vermittelt.
In der jüngeren Zeit sind nicht nur die Angriffe raffinierter, vielfältiger, brutaler und wesentlicher gefährlicher geworden, sondern auch eine erheblich höhere Gewaltbereitschaft der Täter. Hier gilt es, diesen Situationen ein Selbstverteidigungssystem entgegenzusetzen, das leicht erlernbar ist, von Personen jeden Alters und Geschlechts angewendet werden kann und eine optimale Wirkung erzielt.
Das Anfang des 20. Jahrhunderts eingeführten Jiu-Jitsu war in den 1960-er Jahren nicht mehr zeitgemäß. Es war dringend erforderlich, etwas Neues, vor allem aber Wirkungsvolleres als System zu schaffen. 1969 wurde das neue Ju Jutsu in Deutschland eingeführt. Es geht nicht mehr vom Angriff aus, sondern primär von den Verteidigungstechniken. Ziel ist es, die Bewegungsabläufe durch ständiges Training die technischen Abläufe so zu automatisieren, dass die Verteidigung ohne Nachdenken erfolgt.
Seit dem Jahr 2000 wurde das System Ju-Jutsu komplett umgestellt und den Bedürfnissen der Sportler angepasst. Seitdem wird JJ im DJJV ( Deutscher Ju-Jutsu Verband ) fortlaufend weiterentwickelt. Die Mitgliedschaft im DOSB gewährleistet einen hohen Qualitätsstandart in der Trainerausbildung, sowie der regelmäßigen Fortbildung.
Die Möglichkeit mit anderen Sportlern zu messen, ist in den unterschiedlichen Wettkampfformen gegeben. Die bekanntesten Formen sind Ju-Jutsu Fighting, Duo, als technischer Vergleichswettkampf, BJJ, aus dem Brasilianischen Jiu-Jitsu, sowie seit kurzer Zeit neu wieder eingeführt, Allkampf.
Durch die Flexibilität der Trainingsmöglichkeiten ist dieser Sport auch noch im fortgeschrittenen Alter zu erlernen. Als Motivation für den Sportler, besteht die Möglichkeit Prüfungen abzulegen. Die höchste, aktiv durch Prüfungen zu erlangende Graduierung ist der 5.Dan (Meistergrad).